Hormonelle Empfängnisverhütung

Hormonelle Empfängnisverhütung

Pille gestern, Pille heute
Die ersten Antibabypillen kamen vor mehr als 50 Jahren auf den Markt. Viel hat sich seitdem in ihrer Zusammensetzung getan, besonders in den letzten Jahren.
Die heutigen Pillen haben mit ihren Vorläufern aus dem Jahr 1960 kaum noch etwas gemeinsam.
Waren die ersten Antibabypillen noch wahre Hormonbomben, so enthalten moderne Präparate eine Dosierung genau nach Maß.
Auch das Spektrum der Hormone wurde stetig erweitert. Eine Reihe der heute verwendeten Hormone verfügen neben ihren zugelassenen empfängnisverhütenden Eigenschaften inzwischen über zusätzliche Effekte, die z. B. bei Hautproblemen oder zyklusbedingten Stimmungsschwankungen willkommen sein können.

Die Mikropille
Am häufigsten verordnet werden derzeit so genannte monophasische Mikropillen. Sie enthalten die beiden Hormone Östrogen und Gestagen. Ihre Dosierung ist allerdings deutlich niedriger als bei älteren Präparaten - jedoch ohne dass dies die Verhütungssicherheit einschränkt.
    
Die Minipille
Die Minipille enthält nur Gestagen in einer niedrigen Dosierung. Der Eisprung wird nicht verhindert, sondern nur die Befruchtung und Einnistung des Eies in die Gebärmutter. Durch die Freiheit von Östrogenen ist sie auch für Frauen geeignet, die Östrogene nicht vertragen, sowie in der Stillzeit.

Was bedeutet monophasisch, zwei- oder dreiphasisch?
Monophasisch oder auch einphasig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass jede einzelne Tablette eines Pillenstreifens immer die gleichen Hormone in gleicher Dosis enthält. Im Vergleich zu älteren Präparaten, die oft einen zwei- oder dreiphasigen Aufbau haben, also in einem Pillenstreifen zwei oder drei unterschiedlich dosierte Pillen enthalten.

Andere Hormonträger

Neben den Pillen gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von weiteren Möglichkeiten, Hormone in Form eines lang wirksamen Depots zu verabreichen. Das Ziel ist meist die tägliche Einnahme zu vermeiden und die Magen-Darmpassage zu umgehen. Beides führt zu einer höheren Sicherheit. Dazu gehören zum Beispiel das Hormonimplantat oder auch Verhütungsstäbchen, das Hormonpflaster, der Verhütungsring und die Hormonspirale.

Auf den nächsten Seiten finden Sie eine Beschreibung der einzelnen Möglichkeiten. Wir beraten Sie gerne, welche Form die für Sie am besten geeignetste ist und zu Ihrem induviduellem Lebensstil passend.

Die Pille

Die häufigste und eine der sichersten Form der Empfängnisverhütung ist die Mikropille.

Was sind die Inhaltsstoffe?
Mikropillen enthalten eine Kombination aus

  • Östrogen, meist Ethinylestradiol in unterschiedlichen Dosierungen und
  • Gestagen
    Es gibt mehr als 10 verschiedene Gestagene. Das enthaltene Gestagen entscheidet in der Regel darüber, welchen Zusatznutzen eine Pille bietet.

Für die Verträglichkeit ist die Wahl des Gestagens und die Höhe der Östrogendosierung von Bedeutung.

Man spricht dann von einer Mikropille, wenn der Östrogenanteil unter 0,05 Milligramm (mg), entspricht 50 Mikrogramm (µg), pro Tablette liegt. Der Großteil der heutigen Präparate enthält entweder 20 oder 30µg.

Wie hoch ist die Sicherheit?
Die Sicherheit von Mikropillen ist bei richtiger Anwendung sehr hoch. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,1 und 0,9.

Das Sicherheitsfenster beträgt 12 Stunden. Das heißt, wird die Pilleneinnahme vergessen, kann sie innerhalb von 12 Stunden nachgeholt werden, ohne dass die empfängnisverhütende Wirkung nachlässt.

Wie wirkt die Mikropille?
Die beiden Hormone wirken ähnlich wie bei einer Schwangerschaft:

  • Sie unterdrücken die Eireifung im Eierstock,
  • verhindern den Eisprung,
  • verdichten den Zervixschleim, der den Muttermund verschließt, so dass beim Geschlechtsverkehr keine Spermien in die Gebärmutter gelangen,
  • vermindern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, das heißt eine befruchtete Eizelle könnte sich nicht in der Gebärmutter einnisten.

Gibt es weitere positive Wirkungen?
Die Mikropille besitzt, je nach Zusammensetzung und Hormonkonzentration, noch eine Reihe weiterer positiver Auswirkungen auf den Körper.

Auswirkungen auf den Zyklus:

  • Normalisierung von Zyklusunregelmäßigkeiten
  • Blutungsdauer und -stärke nehmen ab
  • Menstruationsbezogene Beschwerden, wie z.B. schmerzhafte Blutungen, unter denen vor allem junge Mädchen häufig leiden, werden gebessert

Verringert das Auftreten von folgenden Erkrankungen:

  • gutartigen Zysten in der Brust oder in den Eierstöcken
  • Anämie (Blutarmut)
  • aufsteigenden Genitalinfektionen
  • reduziert das Risiko für Eierstock- und Gebärmutterkörperkrebs
  • Eileiterschwangerschaften und Eierstockentzündungen treten deutlich seltener auf
  • der positive Einfluss des Östrogens auf die Knochendichte senkt das Osteoporose-Risiko

Zusätzlich können bei der Mikropille durch die Wahl der Gestagenkomponente positive kosmetische Veränderungen erzielt werden. Solche Gestagene sind das Dienogest und das Drospirenon.

  • Sie vermindern Hautunreinheiten und verbessern das Hautbild
  • Regulieren zu schnelles Fetten der Haare
  • Speziell das Drospirenon vermindert Wassereinlagerung und somit einer Gewichtszunahme

Unangenehme Gewichtszunahme, wie sie vor einigen Jahren noch häufiger vorkam, gehört heutzutage überwiegend der Vergangenheit an. Die meisten Pillen haben keinen negativen Einfluss auf das Gewicht.

Beeinflusst die Mikropille die Fruchtbarkeit?
Die Fruchtbarkeit wird durch die Mikropille nicht negativ beeinflusst.

Die Pille - häufig gestellte Fragen

Welche Nebenwirkungen sind durch die Pille zu erwarten?

Nebenwirkungen der Pille sind meist von geringem Ausmaß und häufig vorübergehender Natur. Zu Beginn der Einnahme treten nicht selten Zwischenblutungen auf, die dann, wenn der Körper sich auf die veränderte hormonelle Situation umgestellt hat, wieder verschwinden. Unter normalen Umständen sollte ein Präparat ca. 3 bis 6 Monate eingenommen werden, bis man die Verträglichkeit endgültig beurteilen kann.

Nebenwirkungen, die bei der Pille auftreten können, sind entweder auf Östrogen oder das Gestagen zurückzuführen.

Östogenbedingte Wirkungen können z.B. sein:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Wassereinlagerung
  • Brustspannen
  • Kopfschmerzen
  • Wadenkrämpfe
  • Krampfadernbeschwerden
  • vermehrter Ausfluss

Gestagenbedingte Wirkungen können z.B. sein:

  • Appetitsteigerung - Gewichtszunahme
  • Müdigkeit
  • depressive Verstimmung
  • Libidoverlust
  • trockene Scheide
  • verstärkte oder verminderte Blutung
  • Pigmentstörungen
  • Akne
  • Haarausfall
  • verstärkte Behaarung

Das Auftreten von unerwünschten Wirkungen ist sehr individuell. Sie hängen auch von der Hormonmenge und von der Wahl des geeigneten Gestagens ab. Sprechen Sie uns bei Auftreten unerwünschter Wirkungen an. In den meisten Fällen kann durch die richtige Wahl des Präparates oder durch geeignete Gegenmaßnahmen eine gute Verträglichkeit erzielt werden.

Für wen sind Hormone zur Verhütung nicht geeignet?

Patientinnen mit folgenden Erkrankungen sollten auf eine hormonelle Schwangerschaftsverhütung ganz verzichten:

  • vorausgegangene Thrombosen oder Thromboembolien
  • Bluthochdruck (>160/95 mmHg)
  • Schwere Migräne
  • Gerinnungsstörungen
  • Erhöhte Blutfette und Gefäßstörungen
  • ausgeprägtes Übergewicht: BMI>40
  • schwer einstellbarer Diabetes
  • Diabetes mit Gefäßkomplikationen
  • akute Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  • akute Lebererkrankungen und akute Erkrankungen der Gallenblase
  • Hormonabhängige Tumore

Falls Sie Bedenken haben, beraten wir Sie gerne nach eingehender Untersuchung, ob eine hormonelle Verhütung für Sie geeignet ist.

Erhöht die Einnahme der Pille das Brustkrebsrisiko?

Es gibt in den bisherigen Studien keine Hinweise darauf, dass durch die Einnahme von hormonellen Kontrazeptiva die Brustkrebsrate erhöht wird. Möglicherweise wird aber das Wachstum vorhandener Tumore gefördert.

Auf jeden Fall ist eine Verminderung von Gebärmutter- und Eierstockkrebs zu beobachten.

Kann es zu Problemen bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente kommen?

Durch die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten kann es zu Wechselwirkungen kommen. Diese sind z.B. bekannt bei:

  • Antibiotika
    Antibiotika schädigen die Darmflora und vermindern dadurch die Aufnahme von Arzneimitteln in den Körper. Möglicherweise lässt die Empfängnisverhütung während dieser Zeit nach.
  • Antiepileptika                                                              
  • Johanniskrauthaltige Antidepressiva

Dürfen auch Minderjährige die Pille einnehmen?

Hormonelle Kontrazeptiva dürfen Jugendlichen ab 14 Jahren verschrieben werden, wenn die Gefahr einer unerwünschten Schwangerschaft besteht.

In jedem Fall sollte eine ausführliche Beratung und Aufklärung durch den Frauenarzt/Ärztin erfolgen. Bei Jugendlichen unter 14 Jahren muss die Einverständniserklärung mindestens eines Erziehungsberechtigten vorliegen, zwischen 14 und 16 ist es angeraten.

Die Verordnung und der Bezug von hormonellen Verhütungsmitteln wird bis zur Vollendung des 20. Lebensjahres von der Krankenkasse getragen.

Bis in welches Alter kann man die Pille einnehmen?

Bei Frauen über 40 sollte die Anwendung der Pille wegen der Gefahr von Gefäßkomplikationen von dem gesamten Gesundheitszustand abhängig gemacht werden. Das gilt insbesondere für Raucherinnen, bei Übergewicht, Diabetes, Störungen des Fettstoffwechsels und bei Thromboseneigung.

Es ist immer eine individuelle Entscheidung nach eingehender Untersuchung und Beratung. Spätestens im Alter von 50 Jahren sollte die Pille abgesetzt werden.

Östrogenfreie Pille

Die östrogenfreie Pille (Minipille) enthält kein Östrogen wie die herkömmliche Pille, die sich aus einem Östrogen- und Gestagenanteil zusammensetzt. Deshalb ist nicht mit östrogenbedingten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Brustspannen zu rechnen. Darüber hinaus können stillende Frauen diese östrogenfreie Pille einnehmen, da sie keinen nachteiligen Einfluss auf die Muttermilch hat. Die Nährstoffzusammensetzung und Menge der Milch verändern sich nicht, das Wachstum und die Entwicklung des Kindes werden nicht beeinflusst.

Die Wirkung:

  • Als Ovulationshemmer verhindert die östrogenfreie Pille den Eisprung.
  • Zusätzlich verdichtet sie den Schleim im Gebärmutterhals und macht ihn für Spermien so gut wie undurchlässig.

Die Einnahme erfolgt täglich, durchgängig über 28 Tage. Die Folge: weniger häufige und schwächere Blutungen und eine deutliche Besserung bei zyklusbedingten Kopfschmerzen und schmerzhaften Regelblutungen.

Für wen ist sie besonders geeignet?
Die östrogenfreie Pille ist geeignet für Frauen jeden Alters mit Verhütungswunsch, insbesondere für Frauen:

  • die keine Östrogene wollen, weil sie ihrem Körper nur eine möglichst geringe Hormondosis zumuten möchten.
  • die keine Östrogene nehmen dürfen, weil sie beispielsweise gerade stillen.
  • die auf Östrogene verzichten sollen, weil ihr Körper Östrogene gesundheitlich nicht verträgt und mit Übelkeit, Kopfschmerzen und/oder Brustspannen reagiert.
  • mit zyklusbedingten Kopfschmerzen oder Regelbeschwerden, weil die östrogenfreie Pille hier häufig Abhilfe schafft.

Verhütung während der Stillzeit
Stillen schützt nicht sicher- wie vielfach angenommen - vor einer erneuten Schwangerschaft. Dennoch ist zum Wohle Ihres Babys nicht jede Art der Verhütung für die Stillzeit geeignet.

Kombinierte Pillen, die einen Östrogenanteil und einen Gestagenanteil (Gelbkörperhormon) enthalten, sollten während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Östrogenhaltige Pillen können die Menge und die Zusammensetzung der Muttermilch beeinflussen. Dadurch kann die Entwicklung des Babys beeinträchtigt werden.

Die östrogenfreie Pille kann während der Stillzeit in dieser Hinsicht ohne Kompromisse angewendet werden, da sie nur ein Gelbkörperhormon in sehr niedriger Dosis enthält. Die Menge und die Zusammensetzung der Muttermilch bleiben davon unbeeinflusst. Wachstum und Entwicklung des gestillten Kindes sind durch die Einnahme der östrogenfreien Pille nicht gefährdet.

Die Nachteile:
Anfängliche Zyklusstörungen (unregelmäßige Blutungen)

Dreimonatsspritze

Was ist eine Dreimonatsspritze?
Die Dreimonatsspritze ist ein hormonelles Verhütungsmittel, das ein hochdosiertes Depot-Gestagen enthält. Alle drei Monate injiziert ein Gynäkologe/in das Präparat in den Oberarm- oder Gesäßmuskel der Frau.
Pearl Index: 0,3-1,4

Für wen ist sie geeignet?
Die Dreimonatsspritze wird überwiegend für Frauen empfohlen, die langfristig verhüten möchten, die Pille gut vertragen, aber die tägliche Einnahme vermeiden möchten. Die Depotspritze eignet sich auch für Frauen, die keine Östrogene vertragen.
    
Wie wirkt die Dreimontaspritze?
Die Spritze enthält Gestagen, das als Depot im Körper für drei Monate Wirkstoff freisetzt. Das Gestagen hat folgende Wirkung:

  • zu Beginn Verhinderung des Eisprungs
  • später nur Verminderung des Aufbaus der Gebärmutterschleimhaut
  • verdichtet den Gebärmutterhalsschleim
  • stört den Transport einer Eizelle durch den Eileiter.

Was sind die Vorteile?
Sichere und bequeme Methode, keine Einnahmefehler. Bei Erbrechen und Durchfall kein Wirkungsverlust.

Hormonpflaster

Was ist ein Hormonpflaster?
Beim Hormonpflaster werden hormonelle Wirkstoffe kontinuierlich über die Haut in das Blut abgegeben. Die Packung enthält drei Pflaster. Ein Pflaster wird jeweils eine Woche getragen und sollte immer am gleichen Wochentag gewechselt werden. Nach insgesamt 3 Wochen wird in der vierten Woche kein Pflaster aufgeklebt. In dieser Woche kommt es zu einer normalen Regelblutung.

Wie wirkt das Hormonpflaster?
Die Verhütung wird, wie bei der Pille, durch eine Kombination von Östrogen und Gestagen erreicht:

  • Der Eisprung wird verhindert.
  • Zusätzlich wird die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass sich nur schwer eine befruchtete Eizelle einnisten kann.
  • Im Gebärmutterhals kommt es zu einer Verdickung des Schleimhautsekretes, das von den Samenzellen nur schwer durchdrungen werden kann.

Die Wirkstoffe werden kontinuierlich über die Haut ins Blut abgegeben.
    
Was sind die Vorteile?

  • Einmalige Anwendung pro Woche, von der Patientin selbst.
  • Kein Verlust der Wirkung bei Erbrechen und Durchfall.

Was sind die Nachteile?
Irritationen der Haut können auftreten. Das Pflaster ist auf der Haut sichtbar.

Für wen ist die Methode geeignet?
Für alle Frauen, die die Pille gut vertragen und die die regelmäßige tägliche Einnahme vermeiden möchten.

Hormonpflaster - häufig gestellte Fragen

Wie sieht das Pflaster aus?

Das Hormonpflaster (EVRA) ist ein beigefarbenes Pflaster, das ca. 4,5 mal 4,5 cm groß ist und einmal in der Woche auf die Haut geklebt wird. Aus dem Hormonpflaster werden kontinuierlich die Hormone Östrogen (tgl. 0,02 mg Ethinylestradiol) und Gestagen (tgl. 0,15 mg Norelgestromin) in den Körper abgegeben.

Wie wende ich es an?

Das erste Pflaster sollte innerhalb der ersten 24 Stunden der Monatsblutung aufgeklebt werden. Danach verbleibt es eine Woche auf der Haut. Nach genau einer Woche (am 8.Tag) muss ein neues Pflaster aufgeklebt werden, eine Woche später ein weiteres (am 15.Tag). Danach folgt eine "pflasterlose" Woche. innerhalb derer für gewöhnlich die Blutung einsetzt. Nach Ablauf dieser Woche wird wieder ein neues Pflaster aufgeklebt. Der Wechseltag bleibt dabei immer gleich, d.h. wenn der erste Tag der Anwendung ein Montag war, wird auch das Wechseln immer an einem Montag stattfinden. Auf der Homepage der Hersteller des Hormonpflasters wird auch ein praktischer kostenloser SMS-Erinnerungsservice angeboten.

Auf welche Hautstellen kann ich das Pflaster kleben?

Das Pflaster kann an eine beliebige Stelle an Gesäß, Bauch, Oberkörper (nicht auf der Brust!) oder an der Außenseite des Oberarms geklebt werden. Vorraussetzung ist, dass die Klebestelle unbehaart, trocken und sauber ist. Sie sollten rund um das Pflaster auch keine Cremes, Lotionen, etc. anwenden, da dadurch die Klebefähigkeit beeinträchtigt werden kann. Sie können das Pflaster jede Woche an einer anderen Körperregion anbringen oder es immer am Bauch tragen. Achten Sie aber darauf, die Klebestelle zu wechseln, d.h. Sie sollten das Pflaster nicht mehrmals hintereinander auf dieselbe Hautstelle kleben, da es dadurch zu Hautirritationen kommen kann. Kleben Sie das Pflaster auch nie auf irritierte, gereizte oder gerötete Haut auf. Achten Sie auch immer darauf, dass Sie das alte Pflaster vor dem Aufkleben des neuen Pflasters entfernen.

Kann ich mit dem Hormonpflaster schwimmen, baden und Sport treiben?

Die Klebewirksamkeit des Pflasters sollte durch baden, schwimmen, Saunabesuche o.ä. nicht beeinträchtigt werden. Kontrollieren Sie dennoch nach diesen Aktivitäten immer den Sitz des Pflasters.

Kann ich meine Monatsblutung verschieben?

Sie können ihre Blutung verschieben, indem Sie die pflasterfreie Woche einfach entfallen lassen. D.h. Sie kleben in der vierten Woche ein neues Pflaster auf und beginnen damit einen neuen Zyklus.

Was kann ich tun, wenn ich das Kleben des Pflasters vergesse?

Wenn Sie den Pflasterwechsel für 1 oder 2 Tage vergessen, sollten Sie das alte Pflaster entfernen und ein neues aufkleben. Trotzdem können Sie ihren ursprünglichen Pflasterwechseltag beibehalten.

Wenn Sie den Pflasterwechsel länger als 48 Stunden vergessen, kleben Sie ein neues Pflaster auf und beginnen Sie einen neuen 4-wöchigen Zyklus. Dabei ändert sich ihr Wechseltag. Zudem sollten Sie in der ersten Zykluswoche auch zusätzlich verhüten.

Was soll ich tun, wenn sich das Hormonpflaster (teilweise) löst?

Drücken Sie das Pflaster 10 Sekunden fest an die Haut und kontrollieren Sie, dass auch die Ränder gut haften. Lässt sich das Pflaster nicht mehr richtig aufkleben, sollten Sie es entfernen und ein neues Pflaster aufkleben. Der Pflaster-Wechseltag bleibt dabei der gleiche.

Wenn das Pflaster länger als 24 Stunden nur teilweise geklebt hat oder abgefallen war, oder Sie sich nicht sicher sind, wie lange es sich gelöst hat, müssen Sie ein neues Pflaster aufkleben und gleichzeitig einen neuen 4 Wochen-Zyklus beginnen - d.h. Ihr Pflaster-Wechseltag ändert sich. Zusätzlich sollten Sie in der ersten Woche dieses neuen Zyklus zusätzlich verhüten.

Kann ich von der Pille auf das Hormonpflastet umsteigen?

Der Umstieg von der Pille auf EVRA ist problemlos möglich. Dazu nehmen Sie die Pille für den aktuellen Zyklus fertig. Wenn Sie die Packung fertig eingenommen haben, warten Sie auf die Regelblutung, an deren ersten Tag Sie das Pflaster aufkleben können. Sie sind von diesem Moment an geschützt.

Hormonimplantat

Was ist ein Hormon-Implantat?
Das Hormon-Implantat ist eine ganz neue Methode zur Empfängnisverhütung, die sichere und langanhaltende Wirkung gewährleistet.

Wie wirkt ein Hormon-Implantat?
Das Hormon-Implantat gibt täglich kleinste Mengen des Gestagens (Gelbkörperhormon) Etonogestrel frei. Der empfangnisverhütende Schutz beruht auf der Zweifach-Wirkung des Gestagens:

  • Der Eisprung wird verhindert
  • Der Schleim im Gebärmutterhals verdickt sich, so dass die Samenzellen daran gehindert werden, in die Gebärmutter einzudringen.

Diese Veränderungen sind alle vollständig reversibel. Nach Entfernung des Implantats können Sie also sofort wieder schwanger werden.

Wie lange schützt das Hormon-Implantat?
Das Hormon-Implantat bietet für 3 Jahre einen sicheren Schutz vor Schwangerschaft.

Wie sicher ist das Hormon-Implantat?
Die Sicherheit beträgt bis heute fast 100%

Hormonspirale

Was ist ein Intrauterin-System?
Ein Intrauterin-System (IUS) ist eine neue Methode zur Empfängnisverhütung, die eine sichere und langanhaltende Wirkung gewährleistet.
Das IUS besteht aus einem kleinen hormonfreisetzenden Zylinder, der mit einem T-förmigen Kunststoffteil verbunden ist. Das IUS ist nicht spürbar und gewährt vom ersten Tag an eine sehr hohe empfängnisverhütende Sicherheit, die bis zu 5 Jahre bestehen bleibt.

Wie wirkt das IUS?
Das IUS gibt jeden Tag gleichmäßig geringe Mengen des Gestagens Levonorgestrel in die Gebärmutterhöhle ab. Der empfängnisverhütende Schutz beruht auf den lokalen Wirkungen des Levonorgestrels in der Gebärmutter:

  • Der Schleimpfropf im Gebärmutterhals verdickt sich. Die Samenfäden können dadurch nur noch sehr schwer in die Gebärmutterhöhle vordringen.
  • Der monatliche Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird stark vermindert, und die Dicke der Schleimhaut nimmt deutlich ab. Eine Eizelle, die Ausnahmsweise befruchtet würde, könnte sich gar nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnisten.

Wie sicher ist diese Methode?
Das IUS ist eine der sichersten Methoden der Schwangerschaftsverhütung, vergleichbar mit der Pille und der Sterilisation.

Die wichtigsten Eigenschaften des IUS im Überblick
Das IUS gewährleistet:

  • sichere Verhütung ohne Anwendungsfehler
  • langfristigen, aber reversiblen Empfängnisschutz bis zu 5 Jahren
  • leichtere, kürzere und weniger schmerzhafte Monatsblutungen mit weniger Blutverlust und einfacherer Monatshygiene
  • gute Verträglichkeit durch lokale Freisetzung niedriger Wirkstoffmengen

Hormonspirale - Häufig gestellte Fragen

Wie sicher verhütet die Hormonspirale?

Die Hormonspirale ist eine der sichersten Methoden der Empfängnisverhütung, genauso sicher wie die Sterilisation und die Pille (wenn sie regelmäßig eingenommen wird). Umfangreiche Studien haben gezeigt, dass von 1.000 Frauen, die die Hormonspirale ein Jahr anwenden, nur 1–2 schwanger werden.

Für welche Frauen ist die Hormonspirale empfehlenswert?

Die Hormonspirale eignet sich besonders für Sie, wenn Sie
•über längere Zeit sicher und bequem verhüten wollen
•nach einer Schwangerschaft vorerst kein weiteres Kind planen
•Ihre Familienplanung abgeschlossen haben.

Was passiert, wenn ich meine Meinung ändere?

Sie können die Hormonspirale zu jeder Zeit entfernen lassen. Falls Sie nicht beabsichtigen, die Hormonspirale durch eine neue ersetzen zu lassen, sollten Sie 5 Tage vor dem Entfernen andere Verhütungsmethoden (z.B. Kondom) anwenden. Ungeschützter Geschlechtsverkehr während dieser Zeit könnte sonst nach dem Entfernen zu einer Schwangerschaft führen.

Wann wird die Hormonspirale eingelegt?

Die Hormonspirale wird während der Monatsblutung einlegt, weil dann der Gebärmutterhals am weitesten ist, was das Einlegen erleichtert.
Nach einer Geburt muss die Rückbildung der Gebärmutter abgewartet werden, was erfahrungsgemäß ca. 6–8 Wochen dauert.

Wie wird die Hormonspirale eingelegt?

Wie wird die Hormonspirale eingelegt?

Zuerst werden Sie gynäkologisch untersucht, um abzuklären, ob aus medizinischer Sicht eine Einlage möglich ist.
Mit Hilfe eines dünnen Röhrchens wird die Hormonspirale durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt. Wird das Röhrchen herausgezogen, entfalten sich die Arme der Hormonspirale und sichern so eine stabile Position in der Gebärmutter. Schließlich werden die Rückholfäden auf eine passende Länge gekürzt. Dies geschieht meist ambulant ohne Narkose.

Wie schnell wirkt die Hormonspirale?

Sofort, der Empfängnisschutz besteht unmittelbar nach der Einlage.

Ist das Einlegen schmerzhaft?

Beim Einlegen kann ein vorübergehendes leichtes Ziehen, wie bei einer Monatsblutung, auftreten. Sind Sie leicht schmerzempfindlich, sprechen Sie uns auf eine vorbeugende schmerzstillende Behandlung oder lokale Betäubung an. Unmittelbar nach dem Einlegen können menstruationsähnliche Beschwerden auftreten. Diese klingen erfahrungsgemäß nach kurzer Zeit wieder ab.

Wie oft muss die Lage der Hormonspirale kontrolliert werden?

Die Lage der Hormonspirale sollte unmittelbar nach der Einlage, nach der ersten Monatsblutung und danach alle 6– bis 12 Monate durch Ultraschall kontrolliert werden.

Bin ich schwager, wenn die Blutung ausbleibt?

Die Hormonspirale hat eine sehr hohe empfängnisverhütende Wirkung, vergleichbar mit der Pille und der Sterilisation. Nur wenn bei Blutungsfreiheit zusätzliche Anzeichen für eine Schwangerschaft auftreten, wie z. B. Übelkeit und Brustspannen, sollten Sie umgehend Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt aufsuchen.
Sie können sicherheitshalber einen Schwangerschaftstest bei uns durchführen lassen, brauchen diesen aber nicht zu wiederholen, wenn Sie weiter blutungsfrei sind.
Durch die Wirkung der Hormonspirale auf die Gebärmutterschleimhaut wird diese im monatlichen Zyklus weniger als üblich aufgebaut. Die Monatsblutungen werden dadurch im Laufe der Anwendung kürzer und schwächer. Ein Fünftel der Anwenderinnen ist nach einem Jahr blutungsfrei.

Was tun, wenn ich schwanger werden möchte?

Die Hormonspirale kann jederzeit leicht wieder entfernt werden. Die Möglichkeit, schwanger zu werden, besteht schon beim nächsten Eisprung, also bereits innerhalb des ersten Monats nach der Entfernung der Hormonspirale.
Da alle Veränderungen im Körper innerhalb kürzester Zeit vollständig reversibel sind, verläuft die Schwangerschaft so, als wäre zuvor keine Hormonspirale angewendet worden.

Wird mein Partner die Fäden spüren?

Die Rückholfäden der Hormonspirale wird Ihr Partner normalerweise nicht spüren. Sollten diese dennoch als unangenehm oder störend empfunden werden, bitten Sie uns die Länge der Fäden zu kürzen.

Lokale Verhütung, was heißt das eigentlich genau?

Die empfängnisverhütende Wirkung der Hormonspirale beruht auf der lokalen und gleichmäßigen Freisetzung geringer Mengen des Gelbkörperhormons Levonorgestrol in der Gebärmutterhöhle.

Der Schleimpfropf im Gebärmutterhals verdickt sich, Spermien können nicht mehr in die Gebärmutter gelangen und dennoch aufsteigende werden in ihrer Funktion gehemmt.

Die dazu täglich nötige Dosis ist so gering, dass Ihr natürlicher Zyklus weitgehend unbeeinflusst bleibt.

Im Unterschied zu anderen Verhütungsmethoden mit Hormonen wird der Eisprung nicht unterdrückt.

Wie lange wirkt die Hormonspirale?

Bis zu 5 Jahre bietet Ihnen die Hormonspirale einen sicheren Schutz vor einer Schwangerschaft, dann nimmt die Sicherheit allmählich ab. Deshalb müssen Sie die Hormonspirale spätestens nach 5 Jahren wechseln lassen. Danach können Sie mit einer weiteren Hormonspirale oder einer anderen Methode verhüten. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind ratsam, um festzustellen, wann der Wechsel aus medizinischer Sicht empfehlenswert ist.

Ist ein Ausbleiben der Monatsblutung unter der Hormonspirale gefährlich?

Das mögliche Ausbleiben der Menstruation unter der Hormonspirale ist durch den Gestageneinfluss bedingt und ist deshalb medizinisch unbedenklich. Das Gestagen verhindert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Dadurch wird auch der Entwicklung von Krebsveränderungen der Gebärmutterschleimhaut vorgebeugt. Sofort nach dem Entfernen der Hormonspirale baut sich die Gebärmutterschleimhaut wieder auf.

Kann ich die Hormonspirale verwenden, wenn ich noch nie geboren habe und später Kinder möchte?

Die Hormonspirale kann auch bei Frauen gelegt werden, welche noch nie geboren haben. Im Gegensatz zur Kupferspirale, welche aus Angst vor Infektionen nicht gerne eingesetzt wird, sind Infektionen unter der Hormonspirale so selten wie bei der Pille. Die gestagenbedingte Verdickung des Muttermundschleims verhindert das Aufsteigen von Bakterien in die Gebärmutter und die Eileiter. Somit sind sie vor Infektionen geschützt.
(Bei häufigem Partnerwechsel ist wegen der AIDS-Gefahr ein zusätzlicher Schutz mittels Kondom dringend zu empfehlen!)
Die Hormonspirale ist für Ihren späteren Kinderwunsch kein Risiko. Einzig die Einlage der Hormonspirale kann bei Frauen, welche noch nie geboren haben, wegen des engen Muttermundkanals etwas schwieriger sein. Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt wird Sie diesbezüglich nach der gynäkologischen Untersuchung gerne beraten.

Nehme ich unter der Hormonspirale an Gewicht zu?

Nein! Durch die minimale Hormondosierung wird Ihr Gewicht nicht beeinflusst. Dies konnte auch in großen Studien nachgewiesen werden.

Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen?

Die Hormonspirale wird im allgemeinen sehr gut vertragen, da sie direkt in der Gebärmutter wirkt und die zur Empfängnisverhütung benötigte Hormonmenge wesentlich geringer ist als bei anderen hormonellen Verhütungsmitteln. Manchmal können dennoch, meist beschränkt auf die ersten 3 Monate nach der Einlage Begleiterscheinungen wie Zwischenblutungen, Kopfschmerzen, Brustspannen, Übelkeit, Akne oder Stimmungsschwankungen auftreten. Bitte lesen Sie dazu auch die Gebrauchsinformation.

Wie viel kostet die Hormonspirale?

Die Kosten für die Hormonspirale inklusive der Einlage sind individuell verschieden und liegen etwa bei 350 Euro für fünf Jahre€. Die Hormonspirale ist eine individuelle Gesundheitsleistung (IGEL), die Sie wie andere Methoden der Empfängnisverhütung ab dem 20. Lebensjahr selbst bezahlen. Durch die lange Anwendungsdauer ist die Hormonspirale günstiger als zahlreiche andere Verhütungsmethoden. Sie rechnet sich schon ab 3 Jahren Liegedauer.

Werde ich die Hormonspirale spüren?

Nein, die Hormonspirale ist so weich und flexibel, dass Sie diese auch bei intensiver sportlicher Betätigung nicht spüren.

Kann die Hormonspirale nach einer Geburt und in der Stillzeit angewandt werden?

Ja, viele Frauenärztinnen/Frauenärzte empfehlen die Hormonspirale während der Stillzeit, weil sie keinen negativen Einfluss auf Menge und Zusammensetzung der Muttermilch hat.
Die Hormonspirale kann nach einer Geburt eingelegt werden, sobald die Gebärmutter wieder ihre normale Größe erreicht hat. Dies ist etwa nach 6–8 Wochen der Fall.

Wer erinnert mich daran, die Hormonspirale nach 5 Jahren entfernen oder ersetzen zu lassen?

Sie erhalten von uns einen Anwenderin-Pass, auf dem das Einlage- und Entfernungsdatum eingetragen werden. Bewahren Sie diesen Pass sorgfältig auf, dann vergessen Sie den Termin des spätesten Entfernens nicht.

Wir werden Sie gerne bei den anstehenden Kontrollterminen an den Entfernungszeitpunkt erinnern.

Verhütungsring

Der Verhütungsring ist eine neuartige Methode zur hormonellen Schwangerschaftsverhütung. Der Verhütungsring enthält die gleichen Hormone wie die Pille. Er wird ähnlich einem Tampon von der Frau selbst in die Scheide eingeführt und gibt dort eine niedrige Dosis der beiden weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen ab.

Dadurch wird der Eisprung verhindert und durch eine Verdickung des Schleims im Gebärmutterhals eine zusätzliche Barriere aufgebaut.
    
Der Verhütungsring wird von der Patientin selbst in die Scheide eingeführt (ähnlich wie ein Tampon) und bleibt drei Wochen in der Scheide. Es folgt eine ringfreie Woche mit Entzugsblutung. Dann setzt die Frau für drei weitere Wochen einen neuen Ring ein.

Wird der Verhütungsring versehentlich entfernt oder in seltenen Fällen aus der Scheide ausgestoßen, sollte er unter warmen Wasser abgespült und innerhalb der nächsten drei Stunden wieder in die Scheide einführt werden. Der Verhütungsring kann auch während des Geschlechtsverkehrs in der Scheide bleiben.

Der entscheidende Vorteil für die Frau ist, dass sie nicht mehr an die tägliche Pilleneinnahme denken muß und durch die Umgehung der Magen-Darm-Passage auch bei Durchfall und Erbrechen eine sichere Verhütung vorhanden ist.

Die Pille danach

Ungeschützter Geschlechtsverkehr, Kondom gerissen, Diaphragma verrutscht - es gibt zahlreiche Situationen, in denen es mit der Verhütung nicht so klappt wie geplant.
Niemand führt eine solche Situation absichtlich herbei. Aber es passiert. Vielen Frauen, überall auf der Welt. Und alle stehen dann vor der bangen Frage: "Könnte ich schwanger sein?"
Beantworten lässt sich diese Frage unmittelbar nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr nicht. Aber mit Hilfe der Ärztin/des Arztes Ihres Vertrauens und der Pille danach können Sie eine ungewollte Schwangerschaft zu ca. 99% verhindern.
Allerdings kann die Pille danach nur richtig wirken, wenn sie auch richtig eingenommen wird. In diesem Zusammenhang gibt es einige Dinge, die Sie unbedingt beachten müssen.
    
Was ist die Pille danach?
Die Pille danach ist ein  Hormonpräparat, das eine ungewollte Schwangerschaft verhindert, wenn sie bis spätestens 3-5 Tage (120 Stunden) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen wird.

Sicherheit der neuen Pille danach

Wenn die Pille danach rechtzeitig eingenommen wird, tritt eine Schwangerschaft in ca. 99% der Fälle nicht auf. Je früher Sie die Pille nach der Verhütungspanne einnehmen, desto höher ist die Sicherheit.

Wirkung der neuen Pille danach

Das in der Pille danach enthaltene Hormon Levonorgestrel verhindert - abhängig vom Zyklustag der Einnahme - entweder den Eisprung, den Transport der Eizelle im Eileiter oder die Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter. Da sie vor der Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter wirkt, handelt es sich nicht um eine Abtreibung.

Nachuntersuchung
Auch wenn keine Nebenwirkungen aufgetreten sind, sollten Sie nach 3 Wochen sicherheitshalber noch einmal zur Kontrolluntersuchung in die Praxis kommen.
 
Wie erhalte ich die Pille danach?

Die Pille danach ist seit 2015 frei verkäuflich in den Apotheken zu erwerben. Sollte eine ärztliche Beratung gewünscht werden, ist der Besuch in der Arztpraxis mit Verordnung des entsprechenden Medikaments sinnvoll. 

Die Pille danach - häufig gestellte Fragen

Schützt die neue Pille danach auch vor AIDS?

Nein. Nur Kondome bieten einen gewissen Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen.

Wer hilft, wenn ich meine Ärztin/meinen Arzt nicht erreiche?

Außerhalb der Praxiszeiten ist die Pille danach in den Apotheken frei verkäuflich zu erwerben.

Kann ich die Pille danach auch während der Stillzeit nehmen?

Da die Hormone Levonorgestrel und Ulipristal acetatin die Muttermilch übertreten, sollte die Pille danach während der Stillzeit möglichst nicht genommen werden. Wenn die Einnahme wirklich nötig wird, sollte die Tablette unmittelbar nach dem Stillen genommen werden.

Beeinträchtigt die Anwendung der Pille danach die Fruchtbarkeit?

Die Fruchtbarkeit wird durch diese Pille nicht beeinflusst.

Was passiert, wenn ich trotzdem schwanger werde - wirkt sich die Einnahme der Hormone negativ auf das Kind aus?

Was passiert, wenn ich trotzdem schwanger werde - wirkt sich die Einnahme der Hormone negativ auf das Kind aus?

Nein. Die Hormone Levonorgestrel und Ulipristal acetat haben nach heutigem Stand der Wissenschaft keine Wirkung auf die befruchtete Eizelle und führen auch nicht zur Beendigung der Schwangerschaft. Für den Embryo besteht keine Gefahr.

Ist die Pille danach für jedes Alter geeignet?

Prinzipiell kann jede Frau zwischen der Pubertät und den Wechseljahren die Pille danach zur Notfallverhütung anwenden.

Was mache ich bei Erbrechen nach der Einnahme?

Falls Sie innerhalb von 3 Stunden erbrechen müssen, ist die Wirksamkeit der Pille nicht mehr gegeben.
Bitte besorgen Sie sich unverzügliche eine neue Packung der Pille danach.

Kommt es zu einer Abbruchsblutung?

Direkt nach der Einnahme der Pille danach kommt es nicht zu einer Abbruchblutung, allerdings können Blutungsstörungen auftreten. Außerdem kann die fällige Monatsblutung einige Tage früher oder später als erwartet einsetzen. Ist sie deutlich schwächer oder stärker als sonst, ist ein Besuch bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt notwendig.

Wie sicher ist die Pille danach?

Wenn die Pille danach rechtzeitig eingenommen wird, tritt eine Schwangerschaft in ca. 99% der Fälle nicht auf. Je früher Sie die erste Pille nach der Verhütungspanne einnehmen, desto höher ist die Sicherheit.

Wie ist das Blutungsverhalten nach der Einnahme der Pille danach?

Direkt nach der Einnahme der Pille kommt es nicht zu einer Abbruchblutung, allerdings können Blutungsstörungen auftreten. Außerdem kann die fällige Monatsblutung einige Tage früher oder später als erwartet einsetzen. Ist sie deutlich schwächer oder stärker als sonst, ist ein Besuch bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt notwendig.

Wie nehme ich die Pille danach ein?

Beide Tabletten nehmen Sie bitte mit ausreichend Flüssigkeit spätestens 3 Tage (72 Stunden) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr ein. Je früher, desto sicherer: Je früher Sie die Pille danach einnehmen, desto sicherer ist die Wirkung.

Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?

Bestimmte Arzneimittel können die Wirksamkeit der Pille danach verringern oder gar aufheben (z. B. bestimmte Antibiotika, Mittel gegen Epilepsie, Johanniskraut, Abführmittel). Wenn Sie also andere Arzneimittel nehmen, so sollten Sie das Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt unbedingt mitteilen.

Welche Gegenanzeigen gibt es?

Wenn Sie bereits wissen, dass Sie schwanger sind, sollten Sie die neue Pille danach nicht anwenden. Sie hat nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft keinen Einfluss auf eine bereits bestehende Schwangerschaft bzw. auf die Entwicklung des Säuglings. Schwere Leberfunktionsstörungen oder Durchfallerkrankungen wie Morbus Crohn können die Wirkung der neuen Pille danach vermindern.