Osteoporose und Knochendichte

Was ist Osteoporose?
Osteoporose bedeutet, dass die Knochenmasse vermindert, sowie die Knochenstruktur zerstört und der Knochen deshalb eine gesteigerte Brüchigkeit aufweist.

Typische Orte für Knochenbrüche bei der Osteoporose sind die Wirbelkörper, der Oberschenkelhals und die Speiche in der Nähe der Handwurzel.

Die Osteoporose zählt heute mit ca. 5 bis 6 Millionen betroffenen Menschen zu einer der bedeutendsten Volkskrankheiten in der Bundesrepublik Deutschland.

Wirbelsäulenveränderungen im Alter - Einfluss der Hormone auf die Knochendichte

Endokrine Faktoren, das heißt Mangel an Sexualhormonen durch z. B. spätes Eintreten der ersten Blutung (Menarche), frühe Wechseljahre (Menopause), Zyklusstörungen mit Ausbleiben der Periodenblutung, frühzeitige operative Entfernung der Eierstöcke und Erkrankungen sind mit einem erhöhten Osteoporoserisiko assoziiert. Das gleiche gilt bei Erkrankungen der Schilddrüse oder der Nebenniere.

Knochendichte und Wechseljahre

Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Knochendichte eines Menschen kontinuierlich ab. Verstärkt wird dieser Prozess bei Frauen durch den Mangel an Östrogenen nach den Wechseljahren. Die Östrogene stimulieren die Osteoblasten, die für den Knochenaufbau zuständig sind und hemmen gleichzeitig die Osteoklastenaktivität und damit den Knochenabbau. Die Fähigkeit des Körpers Calcium aufzunehmen und optimal zu verwerten nimmt ab.

Von einer Osteoporose spricht man jedoch erst, wenn der Abbau über das normale Maß hinaus erfolgt. Meist sind daran noch weitere Risikofaktoren beteiligt. Frauen erkranken 4 bis 5 mal häufiger an Osteoporose als Männer, außerdem besteht eine familiäre Disposition.

Was sind weitere Risikofaktoren?

  • Die Ernährung: Menschen, die sich kalziumarm, phosphatreich und proteinreich ernähren, sowie Menschen mit chronischen Magen- Darmerkrankungen, welche die Absorption von Nahrungsbestandteilen stören, erkranken häufiger an Osteoporose. Auch Unterernährung und Untergewicht sind prädisponierend für die Osteoporose, ebenso wie
  • Immobilisation, z.B. bei Bewegungsmangel oder Bettlägerigkeit durch Operationen, Unfälle, chronische Erkrankungen.
  • Die Lebensführung: Bewegungsmangel, starkes Rauchen und hoher Alkoholkonsum fördern die Osteoporoseentstehung.
  • Medikamente: Eine Osteoporoseentstehung fördern vor allem Kortikosteroide (kortisonhaltige Medikamente), Schilddrüsenhormone, Chemotherapie, Immunmodulatoren und Heparin.

Diagnose und Therapie

Allgemeine Untersuchungen

  • Anamnese                                                                                      
    Zunächst wird Ihr Arzt Sie über frühere Erkrankungen und familiäre Belastungen befragen, um Risikofaktoren abschätzen zu können.
  • Körperliche Untersuchung
    Es folgt die körperliche Untersuchung, wobei Verlust der Körpergröße (aktuelle Körpergröße ist mindestens 4 cm unter der im Pass vermerkten Größe), Rundrücken, das sog. Tannenbaumphänomen und andere Hinweise für schon durchgemachte Knochenbrüche und Schmerzen auffallen können.
  • Laboruntersuchungen von Blut und Urin sind bei der postmenopausalen Osteoporose häufig unauffällig und damit von untergeordneter Bedeutung.

Knochendichtemessungen

  • Knochendichtemessung durch Röntgenuntersuchung
    Die heute bevorzugte Methode zur Osteoporoseabklärung ist die Messung der sog. Knochendichte durch eine Röntgenuntersuchung. Diese Untersuchung wird DXA genannt, hierbei werden bevorzugt die Wirbelsäule, der Oberschenkel oder der Unterarm geröntgt.
  • Knochendichtemessung mittels Ultraschall
    Die Ultraschalluntersuchung (Osteodensitometrie) ist strahlenfrei, dauert nur Minuten und wird bevorzugt am Fersenbein und den Fingern durchgeführt.

Sowohl die Untersuchung per DXA als auch die Ultraschalluntersuchung sind keine Krankenkassenleistung!  Die Kosten werden von den Krankenkassen nur dann übernommen, wenn bereits ein durch Osteoporose bedingter Knochenbruch aufgetreten ist.

Was kann ich gegen Osteoporose tun?

Prävention der Osteoporose

  • Regelmäßige Bewegung im Freien und bei Sonnenlicht. Mit Spaziergängen, Schwimmen, Gymnastik oder Radfahren wird die Fähigkeit des Körpers Kalzium in die Knochen einzulagern gefördert und zudem die Muskulatur gekräftigt.
  • Knochenstoffwechselgesundes Ernähren, z.B. durch Verwendung von calciumreichem Mineralwasser und Gemüse wie Broccoli, Fenchel, Grünkohl und Lauch und calciumreichen Früchte wie Himbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren, sowie der Zufuhr von Milch und Milchprodukten.
  • Vitamin D reiche Nahrungsmittel wie z.B. spezielle Fischarten (z.b. Lachs, Hering, Makrele und Heilbutt).
  • Ein weitere wichtiger Punkt ist die Reduktion des Alkohol- und Nikotinkonsums.
  • Frauen vor der Menopause sollten täglich 800 –- 1200 mg Kalzium und 600 - – 800 i.E. Vitamin D zu sich nehmen.
  • Nach der Menopause steigt der tägliche Kalziumbedarf auf 1500 mg und der Vitamin D Bedarf auf 1000 i.E an.

Osteoporosetherapie

Liegt eine manifeste Osteoporose vor, ist eine medikamentöse Therapie indiziert. Diese kann durch Verordnung verschiedener Medikamente erfolgen:

  • Calcium
  • Vitamin D
  • Hormonersatztherapie
  • Selektive Östrogenrezeptormodulatoren - sogenannte SERM
  • Bisphosphonaten
  • Calcitonin
  • Fluoriden
  • unter bestimmten Umständen auch Anabolika

Je nach Diagnose werden wir mit Ihnen gemeinsam die richtige Medikation auswählen.